Unsere vier Grundängste im Leben (nach Fritz Riemann)

„Die Angst spielt eine wichtige Rolle für unsere Entwicklung. Sie prägt unseren Charakter.“

Diese Theorie entwickelte der Psychoanalytiker und Psychotherapeut Fritz Riemann.

Er folgerte aus Gesprächen mit seinen Patienten, dass es Grundängste geben muss, die als Baby und Kleinkind durchlebt werden und die später den Charakter eines Menschen formen.

Diese Erkenntnisse fasste er in seinem Buch „Grundformen der Angst“ zusammen.

 

Aber Angst ist keineswegs nur negativ. Sie zwingt den Menschen nachzudenken, zu reagieren und aktiv zu werden.

Er entwickelte mit seinen „Grundformen der Angst“ ein Konzept zur Beschreibung von verschiedenen Menschentypen und deren Grundängste und Antriebe zum Handeln.

Konzepte zur Einteilung von Menschen und deren Handlungen können helfen, sich selbst und andere besser zu verstehen und Mitgefühl zu entwickeln. 

Es gibt, nach dem Psychoanalytiker Fritz Riemann, vier verschiedene Grundängste und die dazugehörigen Persönlichkeitstypen.

Jeder lebt ein Stück weit jede Grundangst in verschiedenen Bereichen seines Lebens. Aber die Tendenz zu einer ist primär immer gegeben.

 

Diese vier Grundängste beschreibt er als

  • Angst vor der Veränderung bei der zwanghaften Persönlichkeit
  • Angst vor der Endgültigkeit / Notwendigkeit bei der hysterischen Persönlichkeit
  • Angst vor Nähe / Hingabe bei der schizoiden Persönlichkeit
  • Angst vor der Selbstwerdung / Selbstentfaltung bei der depressiven Persönlichkeit

 

Jede der einzelnen Persönlichkeitstypen hat seine Grundangst. Um diese einmal zu hinterfragen, stehen am Ende eines jeden Persönlichkeitstyps Fragen zur Selbstreflektion.

Viel Spaß beim Selbst erkennen.  🙂

 


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Angst vor der Veränderung / zwanghafter Persönlichkeitstyp

Sich nicht selbst noch irgendetwas in seiner Umwelt zu verändern ist diesem Persönlichkeitstyp enorm wichtig.

Jede Veränderung bedeutet Unsicherheit.

Am liebsten soll alles so bleiben, wie es ist.

Risiken werden nicht eingegangen und eine Absicherung im Leben ist ihm sehr wichtig.

An seinen Erfahrungen und an seine für ihn festgelegten Grundsätze hält er fest. Er ist sehr konservativ.

Er liebt Regeln und er möchte gern jeden zwingen, sich an seine Regeln zu halten.

Regeln und Ordnung zu haben ist ihm eine grundlegende Motivation.

Er plant gern im Voraus, ist zielstrebig und pflichtbewusst.

Manchmal kann diese „Prinzipienreiterei“ in Zwangssymptome und Zwangshandlungen ausarten.

Seine Zwangshandlungen, Skepsis, Unentschiedenheit, ablehnende Haltung und Pessimismus sind die Gefahren dieses Persönlichkeitstyps.

Entstehung im Kindesalter durch: motorisch-expansive Veranlagung (großer Bewegungsdrang) wird gebremst, Gehorchen müssen, Trotz und Eigenwillen brechen

 

Zur Selbstreflektion und zum eigenen Verstehen lernen kann man sich die folgenden Fragen stellen:    

– Wie hat meine moralische Korrektheit mich anderen gegenüber überlegen und urteilend werden lassen?

– Wie haben Verzögerungstaktiken mich davon abgehalten, Dinge zu erreichen?

 

Angst vor der Endgültigkeit und Notwendigkeit / hysterischer Persönlichkeitstyp

Dieser Persönlichkeitstyp möchte frei und ungebunden sein und keine Verpflichtungen eingehen. Alles Neue und die Zukunft sind seine große Chance.

Verbindlichkeiten, Traditionen, Konventionen und Regeln weicht er aus.

Dieser Persönlichkeitstyp hat immer den Blick nach vorn in die Zukunft gerichtet.

Er ist wie ein kleines Kind, ungeduldig und impulsiv, immer auf der Suche nach Neuem und es muss alles sofort passieren. Geduld ist nicht seine Stärke.

Sich mit anderen zu messen liebt er.   

Sein Geltungsbedürfnis ist riesig und er versucht immer allen zu imponieren.

Seine mitreißende Art und Weise macht ihn zu einem charmanten und überall beliebten Menschen. Er ist ein optimistischer Mensch mit einem großen Hang zum Risiko.

Er möchte nicht auf eine bestimmte Rolle festgelegt werden und jedem Aussenreiz wird nachgegeben.

Oberflächlichkeit, fehlende Identität, manipulatives Verhalten, Unbeständigkeit und fehlende Verlässlichkeit sind die Gefahren dieses Persönlichkeitstyps.

Entstehung in der Kindheit durch: Gleichgültigkeit, zu wenig Beachtung, Orientierungslosigkeit, Bündnis mit nur einem Elternteil wobei der andere in Konkurrenz ausgestochen wird, Partnerersatz oder als Protest bei extrem rigider, zwanghafter Erziehungsweise 

 

Zur Selbstreflektion und zum eigenen Verstehen lernen kann man sich die folgenden Fragen stellen:    

– Wie habe ich vermieden, Angst zu fühlen, indem ich mich mit konstanter Aktivität ablenkte?

– Wie bin ich davor geflüchtet, die wesentlichen Probleme in meinem Leben anzuschauen, indem ich meinen Verstand mit dem Planen von Aktivität und Vergnügen beschäftigt gehalten habe?

 

Angst vor Nähe und Hingabe / schizoide Persönlichkeitstyp

Dieser Persönlichkeitstyp fürchtet die Abhängigkeit und Hingabe an einen Menschen.

Er möchte niemandem zu nahetreten und niemandem verpflichtet sein.

Er wirkt auf andere oft kühl, distanziert, unnahbar und nüchtern.

Er verlässt sich lieber auf seinen Verstand und misstraut seinen Gefühlen.

Seine Selbständigkeit und Ungebundenheit ist für ihn alles.

Er ist ein sachlicher und kritischer Mensch, der anderen Menschen misstraut.

Für ihn gibt es nur Fakten und Tatsachen, er denkt abstrakt, rationalisiert und vertritt seine Meinung kompromisslos.

Seine Kontakthemmung, Unangepasstheit, Distanziertheit und überzogene Sensibilität sich selbst gegenüber sind die Gefahren dieses Persönlichkeitstyps.

Entstehung in der Kindheit durch: Gleichgültigkeit, Isolation, Mangel an Führung, Wechsel der Bezugspersonen in der Kindheit, emotionale Verarmung

 

Zur Selbstreflektion und zum eigenen Verstehen lernen kann man sich die folgenden Fragen stellen:    

– Auf welche Art und Weise habe ich mein Leben eingerichtet, um mich davor zu schützen, das andere meine Verletzlichkeit entdecken?

– Wie habe ich mein Wissen benutzt, um mich anderen überlegen zu fühlen?

– Wer wäre ich ohne all dieses Wissen?

 

Angst vor der Selbstwerdung und Selbstentfaltung / depressiver Persönlichkeitstyp

Dieser Persönlichkeitstyp sucht immer die Nähe zu anderen. Er liebt und braucht unbedingt Harmonie und Einheit.

Am liebsten möchte er mit dem anderen verschmelzen.

Konflikte vermeidet er konsequent.

Er stellt seine eigenen Bedürfnisse komplett zurück und sorgt immer für andere.

Er ordnet seine Meinung immer anderen unter bis er meint, selbst keine eigene Meinung mehr zu haben.

So ist die Ich-Entwicklung enorm gefährdet.

Er ist bescheiden und selbstlos und unterdrückt eigene Impulse.

Er vermeidet Unabhängigkeit und erlebt häufig Trennungs- und Verlustängste.

Es entsteht aus der völligen Hingabe ohne eigene Ansprüche immer auch eine Erwartungshaltung an die Mitmenschen.

Die manipulativen Anteile und erpresserischen Maßnahmen, da er seine Macht nicht offen ausleben kann, sind die Gefahren dieses Persönlichkeitstyps.

Entstehung in der Kindheit durch: Versagung / Verwöhnung

 

Zur Selbstreflektion und zum eigenen Verstehen lernen kann man sich die folgenden Fragen stellen:    

– Wer wäre ich wirklich, wenn ich nicht helfen und geben würde?

– Was bin ich wert, wenn ich nicht gebe?

– Was hat meine Vermeidung die Wahrheit auszusprechen um den Frieden zu wahren, mich gekostet?

 

Wenn Du Dich in einem von diesen Persönlichkeitstypen wiedergefunden hast und erkannt hast, wie gefangen Dich diese Ängste halten, dann beginne eine Therapie oder ein Coaching bei mir.

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